Neuraltherapie

1925 spritzte der Arzt Ferdinand Huneke einer Migränepatientin das lokale Betäubungsmittel Procain in die Vene. Völlig überraschend verschwand der Kopfschmerz.

Jahre später setzte er rund um die Unterschenkelwunde einer Patientin eine betäubende Injektion; die Schulterbeschwerden der Frau waren innerhalb von Sekunden verschwunden - eine Wirkung an einem völlig anderen Körperbereich. Dieses Phänomen beschrieb Huneke als Sekundenphänomen. Gemeinsam mit seinem Bruder Walter entwickelte er in den folgenden Jahren ein Therapiekonzept, dass sie als Neuraltherapie bezeichneten. Diese umfasst seither drei Ebenen: die lokale Therapie, die Segmenttherapie und die Störfeldtherapie. Die Neuraltherapie ist eine Regulations- und Umstimmungstherapie. Ziel einer Regulationstherapie ist es, Fehlfunktionen des Organismus zu normalisieren.

Bei der am häufigsten durchgeführten lokalen Therapie wird das Medikament in die oberen Hautschichten („Quaddelung“) oder in die tiefer gelegenen Muskulatur („Infiltration“). So können vielfältige Beschwerden wie sie zum Beispiel durch Muskelverhärtungen entstehen, aufgelöst werden. Bei der Segmenttherapie erfolgt der Einsatz der Lokalanästhetika unter Berücksichtigung der von dem britischen Neurologen Henry Head veröffentlichen These, wonach ein nervlicher Zusammenhang mit bestimmten Körperpartien besteht, die über die Haut beeinflussbar sind (cuti-visceraler Reflex). Als Störfelder bezeichnet die Neuraltherapie chronisch belastende Faktoren, die selbst unauffällig sind und keine Beschwerden verursachen, sich aber an ganz anderen Körperregionen auswirken. Ein Störfeld soll Körperfunktionen dauerhaft irritieren und unsere natürlichen Abwehrkräfte so sehr schwächen, das auch kleinere Belastungen zu Fehlfunktionen oder Schmerzen führen, die oft in keinem Verhältnis zum Auslöser stehen.

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